Titel: Der Sandmaler
Autor: Henning Mankell
Gerne: Roman
Verlag: Paul Zsolnay
Erschienen: Wien 2017 (Erstausgabe 1974)
Länge: 156 Seiten
Portrait zum Autor:
Henning Mankell, geboren 1948 in Stockholm und aufgewachsen
in Härjedalen, lebte als Theaterregisseur und Autor in Schweden und Maputo
(Mosambik). Seine Romane um Kommissar Wallander sind internationale Bestseller.
Zuletzt erschienen bei Zsolnay " Treibsand.
Was es heißt, ein Mensch zu sein" (2015), die Neuausgabe von " Die
italienischen Schuhe" (Roman, 2016), " Die
schwedischen Gummistiefel" (Roman, 2016) und der frühe Afrika-Roman
" Der Sandmaler"
(2017)
Quelle: hanser-literaturverlage
Inhalt:
Stefan und Elisabeth treffen sich auf dem Flug nach Afrika kurz
nach dem Abitur wieder. Gegen Ende der Schulzeit hatten sie eine flüchtige
Beziehung. Während Stefan das Strandleben genießt, will Elisabeth das fremde
Land in Afrika verstehen. Sie freundet sich mit einem Lehrer an, der ihr die
historischen Hintergründe erklärt, und der einheimische Guide Ndou führt sie
durch die ärmsten Viertel. Elisabeth lernt, die Welt und ihr eigenes Leben mit
anderen Augen zu sehen. Bereits in Mankells erstem Afrika-Roman sind seine
späteren großen Themen versammelt: die Schönheit der Natur, die Überlebenskunst
der Einheimischen, die Gedankenlosigkeit der weißen Touristen und die Nachwirkungen
des Kolonialismus.
Quelle: hanser-literaturverlage
Eigene Meinung:
Das Cover war der Grund, warum ich das Buch überhaupt in
lesen wollte. Es ist sehr schlicht, aber sehr schön und wie sich im Laufe der
Handlung herausstellt spiegelt es den Inhalt sehr schön wieder und stellt eins
der schönsten sprachlichen Bilder dar.
Bei dem Buch handelt es sich um eine Art Reisebericht von
Elisabeth, die nach der Schule nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen
will und spontan nach Afrika reist, weil es ihr günstiger und interessanter als
Spanien erscheint. Während ihrer Reise merkt sie schnell, dass Afrika zwar auf
dem ersten Blick sehr schön und friedlich wirkt, aber beim genaueren hinsehen
unter dem Kapitalismus leidet und die eigenen Kultur nach und nach aufgibt, um
dem Westen nachzueifern. Angefangen von den Scharen an Kindern, die sich um die
Touristen scharen und ihre Dienste als Fremdenführer anbieten statt zur Schule
zu gehen, bis zu jungen Frauen, die sich mit wohlhabenden Reisenden einlasse,
in der Hoffnung etwas Geld von ihnen zu bekommen.
Der Roman ist sehr authentisch geschrieben. Der Autor hat
mit sprachlichen Geschick einen Reisebricht geschrieben, der fasziniert, neugierig
mach, aber auch zum Nachdenken anregt. Um dies zu verdeutlichen, reist Stephan,
ein Schulfreund ebenfalls nach Afrika und empfindet die dortige Situation meist
vollkommen anders als Elisabeth. Er stammt aus einer reichen Familie und ist
der Meinung, dass Afrika nur von seinem Geld profitiert. Er kann und will nicht
die möglichen negativen Folgen sehen. Dies führt zu häufigen Streitereien zwischen
ihm und Elisabeth.
Sven, eine Urlaubsbekanntschaft von Elisabeth, ist ein sehr
gebildeter Mann, der die den Kapitalismus und Kolonialismus streng verurteilt,
Ereignisse erklärt, die Elisabeth nicht verstand, und somit sie und mich als
Leser noch stärker zum Nachdenken anregt.
Die Erfahrungen beeinflussen Elisabeths Denken auch nach dem
sie wieder zu Hause ist stark, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass dies sich
stärker in ihrem Verhalten wiederspiegelt hätte. Auf mich wirkte sie an einigen
Stellen zu passiv.
Fazit:
Ein großartiger Roman, über den man auch nach dem
Lesen nachdenkt.
Bewertung:
5 von 5 MBs
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