Titel: Der Grüne Palast
Autor: Peggy Hohmann
Gerne: Historischer Roman/ Frauenroman
Verlag: List Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Erscheinung: März 2017
Länge: 378 Seiten
Portrait zum Autor:
Peggy Hohmann, promovierte Fachärztin für Radiologie, lebt
und arbeitet in Berlin. Ihre Leidenschaft ist die Literatur- und
Kulturgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts, bisher hat sie Drehbücher und
Theaterstücke verfasst. Der grüne Palast ist ihr erster Roman.
Inhalt:
Eine Geschichte von Freiheit und Liebe
Wien, 1816: Gräfin Lazansky wird beauftragt, Erzherzogin Leopoldine nach Brasilien
zu begleiten. Vor ihnen liegt eine aufregende und zugleich beschwerliche Reise
ans andere Ende der Welt. Die junge Gräfin ist wenig erfreut, dass auch Fürst
Metternich mit von der Partie ist. Der kluge politische Kopf gilt am Hof als
skrupelloser Schürzenjäger. Er war es auch, der die Hochzeit mit dem
portugiesischen Thronfolger für Leopoldine eingefädelt hat. Was die Frauen
nicht ahnen: Seine Beschreibungen des fernen Paradieses erweisen sich als eine
große Lüge.
Quelle: Ullstein Verlag
Eigene Meinung:
Der Grüne Palast war der erste Roman in Briefform, den ich
gelesen habe. Anfangs war ich etwas skeptisch, ob die Charakteren einer solchen
Schreibform ausreichend beschreiben werden könne, sodass die Geschichte mich
fesselt und die Charakteren authentischen wirken. Aber meine Bedenken waren
unbegründet. Die Briefe hatten je nach Verfasser ihren eigenen Schreibstil und
persönliche Note, wodurch man allein daran merkte, wer ihn geschrieben hatte.
Die meisten Briefe schwollen von Gefühlen geradezu über und ich konnte mich
mühelos ins Geschehen einfinden.
Die zwei Protagonisten sind die Erzherzogin Leopoldine von
Österreich und dessen Erzieherin Gräfin Lazansky. Leopoldine soll den portugiesischen
Thronfolger heiraten, der im Exil in Brasilien lebt. So machen sich die Frauen
auf in ein fremdes Land. Das Land, die Kultur und die Erlebnisse dort prägen
beide sehr. Leopoldines Entwicklung zu einer selbstbewussten Frau wird in den
Briefen toll dargestellt, ohne eine direkte Charakterisierung zu liefern. Der Leser
hat nur die persönlichen Meinungen der anderen Charaktere, um sich ein Bild von
ihnen zu machen. Aber trotzdem wächst mir vor allem Leopoldine sehr an Herz,
die von einem unsicheren Mädchen zu einer Frau heranwächst, die mutig, selbstsicher
ist, sich für die Armen in Brasilien stak macht und sich gegen einen egoistischen
und gewalttätigen Ehemann versucht durchzusetzen.
Der historische Roman hat mir sehr gut gefallen. Mit vielem
sprachlichen Geschick hat die Autorin eine tiefgründige und gefühlvolle
Geschichte geschrieben, die ganz ohne Erzähler auskommt.
Das Ende war mir etwas zu abrupt. Gerne hätte ich noch mehr
von den Nebencharakteren erfahren, wie dessen Leben weitergeht und auf die
Geschehnisse reagieren. Ziemlich am Ende merkte ich auch erst wie gut mir das
Buch tatsächlich gefällt, eben weil ich gerne noch weitergelesen hätte.
Bewertung:
Ein toller, sehr gefühlvoller Roman über zweit starke
Frauen, der mich positiv überrascht hat.
4 von 5 MB’s.
Liebe Grüße
Eure
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen