Titel: Ein Graf auf Abwegen
Reihe: Die
Lilienpalais-Reihe (2)
Autorin: Hannah
Conrad
Genre: Historischer
Liebesroman
Verlag: Heyne
Erschienen: 15.
Februar 2023
Umfang: 384 Seiten
Portrait
der Autorin: Hannah Conrad hat bereits viele
erfolgreiche Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht. Sie studierte
Germanistik und Kulturjournalismus, wurde mit dem DeLiA-Literaturpreis sowie
dem Selfpublisher-Preis ausgezeichnet und hat einen Kurzgeschichtenwettbewerb
gewonnen. Ihre Reisen nutzt sie gerne zur Recherche zu ihren Romanen, und sie
ist in mehreren Städten Deutschlands zu Hause. Hinter Hannah Conrad verbergen
sich vier Autorinnen: Laila El Omari, Frieda Bergmann, Monika Pfundmeier und
Persephone Haasis.
Klappentext: Kann
wahre Liebe alle Grenzen überwinden?
Maximilian
von Seybach ist Arzt aus Leidenschaft. Sein größter Wunsch ist es, besonders
den Ärmsten der Gesellschaft zu helfen. Das passt ganz und gar nicht zu den
ehrgeizigen Plänen seiner Familie. Als er erfährt, dass seine Großmutter bereits
eine Ehe mit der wohlhabenden Sophie de Neuville arrangiert hat, ist er außer
sich vor Wut. Heimlich hat Maximilian schon lange ein Auge auf die schöne und
kluge Louisa geworfen. Das Problem: Louisa ist Dienstmädchen im Hause von
Seybach. Er will nicht riskieren, dass sie ihre Stellung verliert, aber gegen
seine Gefühle ist er machtlos. Unaufhaltsam kommen sie sich immer näher. Doch
für ihre Liebe gibt es keinen Platz in der Gesellschaft. Und Maximilians Heirat
mit Sophie steht kurz bevor …
Quelle, Leseprobe und mehr unter: www.penguinrandomhouse.de
Erster Eindruck:
Das
Cover ist unglaublich schön und passt super zu einem historischen Roman.
Zusammen mit dem Klappentext erinnert es stark an die Aschenputtel-Geschichte
und genau das bekommt man auch. Erzählt wird die Geschichte aus Maximilians und
aus Louisas Sicht, sodass man sowohl in die vornehme als auch in die Dienstbotenwelt
eintaucht. Dies unterscheidet sich auch von dem ersten Band. Der Schreibstil
ist angenehm, passt gut zu der Szenerie und den Figuren, wobei der Dialekt der Köchin
teilweise schwer zu verstehen war. Hier hätte ich mir ein kurzes Glossar am Ende
des Buches gewünscht.
Aschenputtel in München
Mit
Freude bin ich in den Lillienpalais zurückgekehrt. Lernte man im ersten Band
die vornehme Welt kennen, taucht man hier direkt in den Alltag der Dienstboten ein.
Begleitet wird Louisa, die erst seit kurzem bei den von Seybach tätig ist. Sie
ist fleißig, lernbegeistert und freundlich. Maximilian kannte man zwar schon
aus dem ersten Band, lernt ihn hier aber nochmal besser kennen. Die Dynamik zwischen
ihn und seiner Familie wie auch mit seinen Freunden ist meist liebevoll, aber
bestimmt. Geprägt ist ein Verhalten ebenfalls von seiner Beinverletzung, die
ihn immer wieder beschäftigt. Er hat seinen eigenen Kopf, ist sich aber auch
seinen gesellschaftlichen Pflichten bewusst. Als er Louisa trifft, gerät sein
Weltbild allerdings in schwanken. Sofort ist eine Anziehung zwischen den
beiden, die allerdings Louisas Anstellung gefährdet. Die körperliche Beziehung
zwischen Mann und Frau ist ein Thema, das Louisa stark beschäftigt und hier wird
ein Defizit der Gesellschaft deutlich. Jeder tut es, aber keiner spricht darüber.
So wundert sie sich z.B. wie ihre Arbeitskollegin schwanger werden könnte und
wie sie selbst dies verhindern kann. Vertraute findet sie in den anderen
Stubenmädchen sowie in Nanette, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen. So
auch in Bezug auf ihre Beziehung mit Maximilian, die von Anfang an kompliziert
ist.
Mein Fazit:
Eine
Wohlfühlgeschichte, mit liebenswürdigen Figuren, einem tollen Setting und detaillierten
Beschreibungen. Liebe, Freundschaft und Leidenschaft sind ebenso zentrale Themen
wie die Unterschiede zwischen Arm und Reich, gesellschaftlichen Zwängen und gesundheitlichen
Einschränkungen. Ein rundum gelungener Roman.
Meine Bewertung:
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