Sonntag, 26. Februar 2023

Rezension "Ein Graf auf Abwegen"


Titel:
Ein Graf auf Abwegen

Reihe: Die Lilienpalais-Reihe (2)

Autorin: Hannah Conrad  

Genre: Historischer Liebesroman

Verlag: Heyne

Erschienen: 15. Februar 2023

Umfang:  384 Seiten

 

Portrait der Autorin: Hannah Conrad hat bereits viele erfolgreiche Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht. Sie studierte Germanistik und Kulturjournalismus, wurde mit dem DeLiA-Literaturpreis sowie dem Selfpublisher-Preis ausgezeichnet und hat einen Kurzgeschichtenwettbewerb gewonnen. Ihre Reisen nutzt sie gerne zur Recherche zu ihren Romanen, und sie ist in mehreren Städten Deutschlands zu Hause. Hinter Hannah Conrad verbergen sich vier Autorinnen: Laila El Omari, Frieda Bergmann, Monika Pfundmeier und Persephone Haasis.

Klappentext: Kann wahre Liebe alle Grenzen überwinden?

Maximilian von Seybach ist Arzt aus Leidenschaft. Sein größter Wunsch ist es, besonders den Ärmsten der Gesellschaft zu helfen. Das passt ganz und gar nicht zu den ehrgeizigen Plänen seiner Familie. Als er erfährt, dass seine Großmutter bereits eine Ehe mit der wohlhabenden Sophie de Neuville arrangiert hat, ist er außer sich vor Wut. Heimlich hat Maximilian schon lange ein Auge auf die schöne und kluge Louisa geworfen. Das Problem: Louisa ist Dienstmädchen im Hause von Seybach. Er will nicht riskieren, dass sie ihre Stellung verliert, aber gegen seine Gefühle ist er machtlos. Unaufhaltsam kommen sie sich immer näher. Doch für ihre Liebe gibt es keinen Platz in der Gesellschaft. Und Maximilians Heirat mit Sophie steht kurz bevor …

Quelle, Leseprobe und mehr unter: www.penguinrandomhouse.de

Erster Eindruck:

Das Cover ist unglaublich schön und passt super zu einem historischen Roman. Zusammen mit dem Klappentext erinnert es stark an die Aschenputtel-Geschichte und genau das bekommt man auch. Erzählt wird die Geschichte aus Maximilians und aus Louisas Sicht, sodass man sowohl in die vornehme als auch in die Dienstbotenwelt eintaucht. Dies unterscheidet sich auch von dem ersten Band. Der Schreibstil ist angenehm, passt gut zu der Szenerie und den Figuren, wobei der Dialekt der Köchin teilweise schwer zu verstehen war. Hier hätte ich mir ein kurzes Glossar am Ende des Buches gewünscht.

 

 

Aschenputtel in München

Mit Freude bin ich in den Lillienpalais zurückgekehrt. Lernte man im ersten Band die vornehme Welt kennen, taucht man hier direkt in den Alltag der Dienstboten ein. Begleitet wird Louisa, die erst seit kurzem bei den von Seybach tätig ist. Sie ist fleißig, lernbegeistert und freundlich. Maximilian kannte man zwar schon aus dem ersten Band, lernt ihn hier aber nochmal besser kennen. Die Dynamik zwischen ihn und seiner Familie wie auch mit seinen Freunden ist meist liebevoll, aber bestimmt. Geprägt ist ein Verhalten ebenfalls von seiner Beinverletzung, die ihn immer wieder beschäftigt. Er hat seinen eigenen Kopf, ist sich aber auch seinen gesellschaftlichen Pflichten bewusst. Als er Louisa trifft, gerät sein Weltbild allerdings in schwanken. Sofort ist eine Anziehung zwischen den beiden, die allerdings Louisas Anstellung gefährdet. Die körperliche Beziehung zwischen Mann und Frau ist ein Thema, das Louisa stark beschäftigt und hier wird ein Defizit der Gesellschaft deutlich. Jeder tut es, aber keiner spricht darüber. So wundert sie sich z.B. wie ihre Arbeitskollegin schwanger werden könnte und wie sie selbst dies verhindern kann. Vertraute findet sie in den anderen Stubenmädchen sowie in Nanette, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen. So auch in Bezug auf ihre Beziehung mit Maximilian, die von Anfang an kompliziert ist.

 

 

Mein Fazit:

 

Eine Wohlfühlgeschichte, mit liebenswürdigen Figuren, einem tollen Setting und detaillierten Beschreibungen. Liebe, Freundschaft und Leidenschaft sind ebenso zentrale Themen wie die Unterschiede zwischen Arm und Reich, gesellschaftlichen Zwängen und gesundheitlichen Einschränkungen. Ein rundum gelungener Roman.

 

Meine Bewertung:



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